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  • AutorenbildReini Frei

Tag 7: Chiavenna – Verceia. Neues Marschtempo, Pferdepfad, Cammino di San Colombano

Tock tock – tock tock – tock tock (ca. 14 km) – tap tap – tap tap – tap tap (ca. 4 km) – tock tock – tock tock – tock tock (ca. 3 km) - zuerst klippern die Stöcke auf dem Asphalt, endlos lang, dann ein wunderbarer Pfad entlang eines Wiesendammes, dem Rheindamm nicht unähnlich, dann wieder Asphalt hinein nach Verceia, einem Dorf mit 1'000 Einwohnern, einem Hotel, einer Hotel-Ruine und alten Häusern, schön in den Hang gebaut. Herrlicher Blick über den Lago die Mezzola, einem Ausläufer oder Zufluss, je nach Blickwinkel, zum Comer-See. Verceia ist die letzte Gemeinde im Val Chiavenna und gehört zum Veltlin. Von hier aus kann man über die Alpen an den Lünersee wandern. Nicht unsere Route.


Unsere führt uns zur Rushhour hinaus aus Chiavenna, durch dichten, mörderischen Verkehr entlang der Hauptstrasse. Da donnern die Lastwagen und Fiats an uns vorbei und blasen uns fast an die Hausmauern. Zum Glück können wir der Motorlawine bald in die freie Natur entfliehen und entlang der Mera gen Süden marschieren. Marsch-Tempo ist angesagt. Eric ist gut und schnell zu Fuss. Es geht auch nicht, wie mit Stefan, über Hügel und Berge, wo langsames Gehen Trumpf und ich froh war, in ihm einen «Bremser» zu haben, nein, hier geht es schnurstracks geradeaus. Kaum Höhenmeter. Vorbei an noch dunklen Bergflanken – die Sonne kann erst deren Spitzen beleuchten. Auch ein Unterschied zum letzten Begleiter: wir sind bereits um Sieben am Frühstückstisch und um halb acht spuckt uns das Hotel aus.


Vorbei geht es auch an Kieswerken, die mich an meine Onkel Julius, Wisi, Röbi & Co erinnern. Und natürlich an den Siegmund und den Schmitter… Bereits kurz nach dem Mittag erreichen wir die Gegend um Verceia und wandern auf dem «Pferdepfad». Die «Strada die Cavalli» war bis zum Jahr 1834 der einzige Weg, der das Valchiavenna mit dem Comersee auf dem Land verband und wurde vor allem von schwer beladenen Lastpferden benutzt. Daher der Name. Auf dem Weg hinein nach Verceia stoppt mich Eric und macht mich auf eine Tafel an einer Laterne aufmerksam: Cammino die San Colombano! Hätt ich glatt übersehen. Also, wir haben ihn in Italien auch gefunden.


Der Wegweiser ins Hotel ist dann nicht mehr so klar und nach 20 km und brennender Sonne den Hügel hinauf, umdrehen, Hügel hinunter, nach Hotel fragen, andere Richtung nehmen – tja, das fordert die letzten Reserven. Dass man in einem Tausendseelen-Dorf ein Hotel nicht auf den ersten Versuch findet…


Lebensgefährlicher Start und "Weg" zum 7. Tag...


Bald aber wird's gemütlich, asphaltiert und...

...Füsse-schonender auf Kies- und Wiesenwegen schnurgerade gen Süden!


Ein Kieswerk wie anno dazumal im Rhein/alten Rhein. Die Marzäller lässen grüssen (aus dem Jenseits)...


Am Lago die Mezzola

Links hinten Verceia, unser heutiges Ziel!


Endlich ein Zeichen, dass ER hier wohl durchgewandert ist...

Das war damals sicher noch nicht vor Ort...

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